Orgel mit historischem Prospekt von 1814

Geschichte

Aufgrund des weiten Weges nach Bunde oder Ditzum bestand seit 1759 der Wunsch, einen eigenen Prediger in Landschaftspolder anzustellen, und seit 1761, eine eigene Kirche zu bauen. Durch die hohen finanziellen Belastungen infolge des Siebenjährigen Kriegs mussten diese Pläne zunächst aufgeschoben werden. Auf Antrag der Polderbauern genehmigte Friedrich der Große am 22. Juni 1765 den Bau einer Kirche auf dem 1752 neu gewonnenen Polder. Ein Jahr später erfolgte die Gründung der reformierten Kirchengemeinde Landschaftspolder, die zuvor in Bunde eingepfarrt war, und die Einsetzung von Cornelius Knotnerus als erster Pastor.

Im Jahr 1768 wurde das Gotteshaus mit 204 Sitzplätzen erbaut. 1829 ersetzte ein gemauerter Glockenturm, der südlich angebaut wurde, den hölzernen Vorgängerbau. Hinter der Kirche wurde in demselben Jahr die „alte Schule“ mit einem einzigen Unterrichtsraum an den Turm angebaut. Das Schulgebäude konnte nur durch den Turm betreten werden und wurde 1954 abgerissen und durch einen Geräteschuppen ersetzt. Die Glocke wurde 1851 gegossen, nachdem die mittelalterliche geborsten war, die man der Hamswehrumer Gemeinde abgekauft hatte.

Das ebenfalls im Jahr 1768 errichtete Pastorat, das unmittelbar an die Kirche angrenzte und über eine kleine Scheune verfügte, wurde 2004 wegen Baufälligkeit abgerissen. Die Gemeinde hatte bis 1922 ihren eigenen Pastor, wurde dann aber mit Ditzumerverlaat zusammengelegt, um sich auf diese Weise des sozial engagierten Pastors Dr. Arnold Wilhelm Nordbeck (* 1860; † 1948) zu entledigen.Seit 1973 ist der Ditzumerverlaater Pastor zudem für Süd-Bunderhammrich und seit 1984 für Ditzumerhammrich zuständig. Im Jahr 2002 umfasste die Gemeinde in Landschaftspolder 63 Mitglieder, zur Zeit sind es 50.

Baubeschreibung

Die Kirche, die als rechteckige Saalkirche errichtet wurde, ist nichtgeostet. Zwei goldene Kugeln zieren das Walmdach. In der Westwand belichten drei rundbogige Fenster und in der Ostwand vier den Innenraum. Die ursprünglich verputzten Wände wurden 1960 mit Tonziegel im Klostersteinformat verblendet. Die Langseiten werden durch je fünf Pilaster gegliedert.  

Der viergeschossige Südturm auf quadratischem Grundriss dient auch als Eingang. Die drei Obergeschosse haben rundbogige Schalllöcher. Das oberste Turmgeschoss ist aus Holz angefertigt und wird von einem Zeltdach mit einem Turmknauf und einem Pferd als Wetterfahne bekrönt.

Ausstattung

Das Innere wird durch die hölzerne Tunneldecke mit zwei Leuchtern, eine kleine Kanzel an der Ostseite und die Orgel geprägt. Das seitenspielige Instrument wurde 1814 von Gerhard Janssen Schmid gebaut. Im Jahr 1915 ersetzte die Firma Rohlfing aus Osnabrück das Pfeifenwerk. 1987/88 schuf die Krummhörner Orgelwerkstatt mit Bartelt Immer und Regina Stegemann ein neues Werk im Stil von Schmid hinter dem historischen Prospekt Sie verfügt über fünf Register auf einem Manual und ein angehängtes Pedal. Zu den Vasa Sacra zählen neben einem Kelch aus dem Jahr 1800 ein Teller, eine Kanne und eine Taufschale.
 
Quelle: Wikipedia